YOGI DHIRANANDA:

SPIRITUAL GUIDE - WEGWEISER ZUM SPIRITUELLEN ZIEL (Teil II)

Fortsetzung...

Meine lieben LeserInnen

Die nächsten Punkte unserer Erörterung sind:

Intelligenz und Ego

Es gibt zwei Arten Intelligenz – die materielle und die spirituelle bzw. reine Intelligenz. Mit der materiellen erfüllen wir all unsere körperlichen, mentalen und materiellen Pflichten und Aufgaben. Mit Hilfe der reinen Intelligenz schreiten wir fort am spirituellen Weg. Diese reine Intelligenz steht immer in Verbindung mit der Seele, sie bringt das menschliche Bewusstsein erst zum Feld der Intuition, und dann nach stufenweise fortschreitenden und ehrlichen Bemühungen wird das Selbst mit Hilfe der Intuition realisiert.

Das Ego ist eine kreative Kraft Gottes. Vom Beginn bis zur Selbstverwirklichung begleitet das Ego den Menschen. Das Ego schafft alle Verlangen und Wünsche, sowohl materielle wie spirituelle. Es schafft Täuschung und Verhaftung, dennoch benötigt der Mensch das Ego, um von der Täuschung und Verhaftung frei zu werden. Das funktioniert so, wie wenn man sich einen Dorn in den Fuß getreten hat und ihn mit Hilfe eines weiteren Dorns entfernt.

 

Spirit, Seele, Selbst und Atma

Spirit ist ein Funke des universellen Spirit oder Gottes oder des Schöpfers.

Seele ist ein Funke des universellen Spirit oder Gottes oder des Schöpfers.

Selbst ist ein Funke des universellen Spirit oder Gottes oder des Schöpfers.

Atma ist ein Funke des universellen Spirit oder Gottes oder des Schöpfers.

 

Spirit, Seele, Selbst und Atma sind dasselbe. Atma ist ein wunderbarer Name für Spirit, Seele oder Selbst. Atma bedeutet: jemandes eigene Mutter. So wie die Mutter mit der Muttermilch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihr Kind ernährt, so ist der Atem die Muttermilch, mit dem Atma die Lebewesen während ihres ganzen Lebens ernährt. Solange Atma im Körper ist, atmen wir, das Herz schlägt und Bewegung ist vorhanden. In dem Moment, in dem Atma den Körper verlässt, hört alles auf, das Leben des Körpers wird beendet. Atma ist formlos, ohne Beginn und ohne Ende, unsterblich. Während seines Wegganges vom Körper nimmt er den Astralkörper mit sich und wartet auf den richtigen Zeitpunkt zur Reinkarnierung. Auf diese Art geht die menschliche Evolution weiter bis zur „Auferstehung des Selbst“.

Da Atma formlos ist, kann ihn der Mensch mit seinen begrenzten fünf Sinnen nicht begreifen. Deshalb kennt er Atma nicht aus eigener Anschauung und erkennt aus diesem Grund seine eigene wahre Identität nicht. Daraus resultierend leidet er unter Angst, Nervosität, mentalen Konflikten und mentaler Spannung, Deshalb ist Unwissenheit der Hauptgrund seines Leidens.

Meine lieben Leser, haben Sie jemals darüber nachgedacht, wer in Ihnen immer sagt: mein Körper, mein Mind, meine Intelligenz, mein Ego u.s.w.? Durch diese Feststellung ist eines klar für uns: der Körper ist nicht unsere Identität, ebenso wenig der Mind, Intelligenz und Ego. Wer ist dann diese Person, die sagt: mein Körper, mein Mind etc.? Ob Sie es glauben oder nicht, dies ist Atma und dies ist Ihre wahre Identität. Sie können ihn nicht erkennen durch das Lesen von Büchern, oder indem Sie über ihn hören. Sie erkennen ihn weder durch Pilgerfahrten noch durch Formalitäten oder Rituale. Sie müssen durch Meditation tief in Ihr Inneres tauchen, dort finden Sie Ruhe. Eine Ruhe, vergleichbar mit einem stillen See, ohne die Wellen der vielen Gedanken und ohne den Wind der Ruhelosigkeit. Sie brauchen einen erfahrenen, spirituell verwirklichten „Bootsmann“ oder Lehrer, der Sie bis zur Haustür von Atma führt. In das Innere des Hauses kann er Sie nicht bringen, dorthin haben Sie allein zu gehen. Viele Leute denken, wenn sie nur einen heiligen Menschen oder spirituellen Meister treffen, könnte er ihnen durch seine bloße Berührung die Selbstverwirklichung geben. Andere glauben, durch einen einfachen Besuch (Darshan) oder den Segen eines heiligen Mannes oder einer heiligen Frau könnten sie die Selbstverwirklichung erlangen! Das ist nicht möglich. Nur durch das Sehen oder Berühren des Wassers kann man seinen Durst nicht löschen. Sonst hätten Propheten wie Christus oder Buddha ihre Anhänger nicht angewiesen, zu meditieren und Abgeschiedenheit und Ruhe aufzusuchen.

 

Fortsetzung folgt

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